Menü Schließen

Hilft L-Arginin bei gestörter Gefäßfunktion?

Durch seine Förderung der Stickstoffmonoxid-Produktion kann L-Arginin die Elastizität und Durchlässigkeit der Blutgefäße optimieren und so das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken, doch hilft es wirklich bei gestörter Gefäßfunktion? Hier die vorliegenden Fakten: 

Der Eiweißbaustein L-Arginin wirkt entscheidend auf das Herz-Kreislauf-System ein und ist in der Lage, gestörte Gefäßfunktionen wie bei Arteriosklerose und Bluthochdruck vorzubeugen oder zu verbessern. Es steigert die Bildung eines wichtigen gefäßerweiternden Botenstoffes, dem Stickstoffmonoxid (NO), berichtet heute Diplom Ernährungswissenschaftlerin Susanne Sonntag von der Gesellschaft für Ernährungsmedizin und Diätetik e.V. aus Aachen.

Allgemeines zu L-Arginin

Die Gefäßinnenwand spielt eine wichtige Rolle bei der Erhaltung des Gefäßdruckes und der Gefäßstruktur, was bei der Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen von entscheidender Bedeutung ist. NO hat einen direkten Einfluss auf die Gefäßinnenwände und ist für die Weitstellung der Gefäße sowie einen ungehinderten Blutdurchfluss verantwortlich. Störungen des Herz-Kreislaufsystems wirken sich bei den Betroffenen mit einer eingeschränkten Bildung an Stickstoffmonoxid aus. L-Arginin ist im menschlichen Körper der natürliche Ausgangsstoff für NO und trägt daher auch die Bezeichnung NO-Donator. Die Aminosäure verbessert zudem die Durchblutung, trägt zur Normalisierung eines erhöhten Blutdrucks bei und steigert die Insulinsensitivität (1). Neuere Untersuchungen gehen davon aus, dass L-Arginin fähig ist, einen Hemmstoff der NO-Synthese, das asymmetrische Dimethylarginin (ADMA), zu blockieren (2). An der Freisetzung von ADMA ist auch ein hoher Homocys! teinspiegel beteiligt. Beide gelten als unabhängige Risikofaktoren für die Entstehung kardiovaskulärer Erkrankungen. Eine Studie aus dem Jahr 2005 untersuchte zum ersten Mal die Anwendung von L-Arginin bei Patienten mit akutem Myokardinfarkt (3). 792 Studienteilnehmer erhielten für 30 Tage oral verabreichtes L-Arginin beziehungsweise ein Placebo. Die Ergebnisse konnten neben einer guten Verträglichkeit der Supplementation einen positiven Trend bei der Reduktion klinischer Fälle verzeichnen.

Die Empfehlungen der Expertinnen und Experten

Ernährungswissenschaftler und Ernährungsmediziner empfehlen Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen, beziehungsweise einem erhöhten Risiko dafür, eine gezielte diätetische Behandlung mit L-Arginin und Folsäure, die grundsätzlich in Absprache mit dem behandelnden Arzt erfolgen sollte. Gerade diese Kombination der Aminosäure mit dem B-Vitamin ist zum Schutz der Gefäße besonders sinnvoll. Das B-Vitamin Folsäure hat eine senkende Wirkung auf den Homocysteinspiegel, L-Arginin als NO-Donator ist wichtig für eine gesunde Durchblutung und wirkt sich positiv auf den Blutdruck aus. Daneben sind eine gesunde Lebens- und Ernährungsweise unumgänglich, um die Krankheitsprozesse positiv zu beeinflussen und die Lebensqualität zu verbessern, so Susanne Sonntag abschließend. Weitere Informationen zu einer gesunden Ernährungsweise sind unter www.ernaehrungsmed.de erhältlich. Am 7. und 8. Oktober 2006 findet in Aachen der 4. Internationale Diätetik Kongress statt. Schwerpunktthemen sind Rhe! uma, Osteoporose, Gelenkerkrankungen, Allergien, Nahrungsmittelunverträglichkeiten und sekundäre Pflanzenstoffe.

Literatur:

(1) Robenek H: Diätetische Behandlung der Arteriosklerose. Deutsche Apothekerzeitung, 2005, Nr. 50
(2) Stühlinger & Stanger: Asymmetric Dimethyl-L-Arginine (ADMA): A possible link between homocyst(e)ine and endothelial dysfunction. Current Drug Metabolism, 2005, 6, 3-14
(3) Bednarz B et al.: Efficacy and safety of oral l-arginine in acute myocardial infarction. Results of multicenter, randomized, double-blind, placebo-controlled ARAMI pilot trial. Kardiol. Pol.. 2005, 62, 421-26

Die Gesellschaft für Ernährungsmedizin und Diätetik e.V. ist eine praxisorientierte Fachgesellschaft für Ernährungsmedizin und Diätetik, die sich an Mediziner, Apotheker, Ernährungswissenschaftler und auch Diätassistenten wendet. Wir fördern den kollegialen Dialog und stehen unseren Mitgliedern ratgebend zur Seite.

Kontakt:

Die Gesellschaft für Ernährungsmedizin und Diätetik e.V. Mariahilfstr. 9 52062 Aachen
Tel: 0241-961030, Fax: 0241-9610322
presse@ernaehrungsmed.de, www.ernaehrungsmed.de

(Aussender: Ernaehrungsmed – Erstveröffentlichung: 22.08.2006)

Hier ein Video zum Thema L-Arginin, das einige wichtige Punkte abdeckt:

Hilft L-Arginin bei gestörter Gefäßfunktion?

Die Bedeutung von L-Arginin für die Gesundheit des Herz-Kreislauf-Systems ist in den letzten Jahren immer mehr in den Fokus gerückt. Diese essentielle Aminosäure spielt eine entscheidende Rolle bei der Regulierung der Gefäßfunktion und kann Erkrankungen wie Arteriosklerose, Bluthochdruck und Herzinfarkt vorbeugen oder sogar verbessern. Doch wie genau wirkt L-Arginin und welche Anwendungsmöglichkeiten bietet es? In diesem Artikel werden wir die faszinierenden Erkenntnisse rund um L-Arginin detailliert beleuchten.

Die Bedeutung für die Gefäßgesundheit

L-Arginin ist eine semiessenzielle Aminosäure, die der Körper zwar selbst herstellen kann, deren Bedarf aber oftmals durch die Nahrung nicht vollständig gedeckt wird. Diese Aminosäure spielt eine Schlüsselrolle bei der Produktion von Stickstoffmonoxid (NO), einem wichtigen Botenstoff, der die Blutgefäße erweitert und so für einen ungehinderten Blutfluss sorgt. Ohne ausreichend L-Arginin kann es zu Störungen der Gefäßfunktion kommen, was wiederum das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöht.

Unser Tipp: Achten Sie darauf, L-Arginin-reiche Lebensmittel wie rotes Fleisch, Fisch, Milchprodukte, Hülsenfrüchte und Nüsse regelmäßig in Ihre Ernährung aufzunehmen, um Ihren Körper mit dieser wichtigen Aminosäure zu versorgen.

L-Arginin als Schutzschild gegen Arteriosklerose

Einer der Hauptvorteile von L-Arginin ist seine Fähigkeit, der Entstehung von Arteriosklerose entgegenzuwirken. Durch die Förderung der NO-Produktion verbessert L-Arginin die Elastizität und Durchlässigkeit der Blutgefäße, was die Ablagerung von Cholesterin und anderen Stoffen in den Gefäßwänden erschwert. Zudem kann L-Arginin den Abbau von ADMA, einem Hemmer der NO-Synthese, blockieren und so die Gefäßfunktion weiter optimieren.

Hilft L-Arginin bei gestörter Gefäßfunktion?
Hilft L-Arginin bei gestörter Gefäßfunktion?

L-Arginin und Bluthochdruck

Neben der Prävention von Arteriosklerose kann L-Arginin auch bei der Behandlung von Bluthochdruck hilfreich sein. Die gefäßerweiternde Wirkung von NO, das durch L-Arginin produziert wird, führt zu einer Senkung des Blutdrucks. Studien haben gezeigt, dass L-Arginin-Supplementierung den Blutdruck bei Menschen mit Hypertonie signifikant reduzieren kann.

Unser Tipp: Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, ob eine gezielte Einnahme von L-Arginin-Präparaten eine sinnvolle Ergänzung zu Ihrer Behandlung bei Bluthochdruck sein könnte.

L-Arginin und Diabetes

Auch bei Diabetes kann L-Arginin von Vorteil sein. Die Aminosäure verbessert die Insulinsensitivität und kann so dazu beitragen, den Blutzuckerspiegel zu regulieren. Darüber hinaus zeigen Studien, dass L-Arginin-Supplementierung das Risiko für die Entwicklung von Typ-2-Diabetes senken kann.

L-Arginin und Herzinfarkt

Für Patienten mit akutem Myokardinfarkt könnte L-Arginin ebenfalls eine vielversprechende Behandlungsoption darstellen. Eine Studie aus dem Jahr 2005 untersuchte den Einsatz von L-Arginin bei Herzinfarktpatienten und konnte einen positiven Trend bei der Reduktion klinischer Komplikationen beobachten. Die Verbesserung der Gefäßfunktion durch L-Arginin könnte somit auch bei der Prävention und Behandlung von Herzinfarkten eine wichtige Rolle spielen.

L-Arginin und Leistungsfähigkeit

Neben den kardiovaskulären Vorteilen zeigt L-Arginin auch Potenzial zur Steigerung der sportlichen Leistungsfähigkeit. Die Aminosäure kann den Aufbau von Muskelmasse unterstützen und die aerobe sowie anaerobe Ausdauer verbessern. Athleten und aktive Menschen können von einer gezielten L-Arginin-Supplementierung profitieren.

Unser Tipp: Wenn Sie sportlich aktiv sind oder Ihre Leistungsfähigkeit steigern möchten, besprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Ernährungsberater, ob eine L-Arginin-Supplementierung für Sie sinnvoll sein könnte.

Potenzielle Risiken und Nebenwirkungen

Obwohl L-Arginin im Allgemeinen als sicher gilt, können bei Überdosierung oder bestimmten Vorerkrankungen auch Nebenwirkungen auftreten. Zu den möglichen Nebenwirkungen zählen Übelkeit, Durchfall, Blähungen und Bauchschmerzen. Darüber hinaus kann L-Arginin die Wirkung von Medikamenten wie Viagra beeinflussen und das Risiko für Tumorwachstum erhöhen. Daher ist es wichtig, vor der Einnahme von L-Arginin-Präparaten mit einem Arzt zu sprechen.

Unser Tipp: Informieren Sie sich sorgfältig über die richtige Dosierung und etwaige Wechselwirkungen mit Medikamenten, bevor Sie L-Arginin-Präparate einnehmen. Lassen Sie sich am besten von Ihrem Arzt oder Ernährungsberater beraten.

Fazit: L-Arginin – Der Schlüssel zur Gefäßgesundheit

L-Arginin ist eine faszinierende Aminosäure, die eine Schlüsselrolle für die Gesundheit des Herz-Kreislauf-Systems spielt. Durch seine Förderung der NO-Produktion und die daraus resultierenden positiven Effekte auf die Gefäßfunktion kann L-Arginin Erkrankungen wie Arteriosklerose, Bluthochdruck und Herzinfarkt vorbeugen oder sogar verbessern. Auch für Diabetiker und sportlich aktive Menschen bietet L-Arginin vielversprechende Anwendungsmöglichkeiten.

Allerdings sollte man bei der Einnahme von L-Arginin-Präparaten stets Vorsicht walten lassen und sich vorab mit einem Arzt oder Ernährungsexperten beraten. Nur so kann man die Vorteile von L-Arginin optimal nutzen und mögliche Risiken minimieren. (Aktualisierung: 06.08.2024)

Ähnliche Beiträge auf pressemeldungen.at: