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Deutsche betrachten Job und Familie als nicht vereinbar

Viele Deutsche betrachten Job und Familie als nicht vereinbar, wobei wir hier einen ausführlichen Blick auf Hintergründe und Lösungsansätze dieses Problem bieten.

Düsseldorf, 15. November 2006 – Für die überwältigende Mehrheit der erwerbstätigen Bundesbürger sind Job und Familie in Deutschland nur schwer vereinbar. Wichtigster Grund: die mangelnde Kinderbetreuung. Das ergab eine repräsentative Umfrage, die das Marktforschungsinstitut TNS Infratest im Auftrag des Software-Anbieters WebEx durchgeführt hat.

Laut der TNS-Infratest-Umfrage unter 1.600 erwerbstätigen Bundesbürgern* sind 86% der Befragten der Meinung, dass sich Job und Familie in Deutschland „eher schwierig“ oder „sehr schwierig“ vereinbaren lassen. Schuld daran sind nach Ansicht der Berufstätigen Politik und Wirtschaft.

So sind 80% aller Befragten, die nicht zu Hause arbeiten, der Überzeugung, ihr Arbeitgeber sei wenig flexibel und würde Heimarbeit erst gar nicht erlauben. Und 59% der Erwerbstätigen erwarten, dass Unternehmen Mitarbeitern mit Kindern auch in Zukunft nicht mehr entgegenkommen werden.

Auch gesetzlichen Regelungen stehen die Befragten skeptisch gegenüber. Dabei vertreten 58% der deutschen Erwerbstätigen die Meinung, die dreijährige Elternzeit erschwere den Wiedereinstieg von Frauen in das Berufsleben: 42% davon sind der Meinung, nach drei Jahren sei man zu lange aus dem Beruf heraus.

Trotzdem sind viele der Betroffenen gezwungen, die vollen drei Jahre in Anspruch zu nehmen, weil die Kinderbetreuung zu teuer ist oder schlicht
fehlt: Die mangelnde Kinderbetreuung ist für jeden zweiten (47%) berufstätigen Bundesbürger dabei der Hauptgrund für die Unvereinbarkeit von Job und Familie. 9% der Befragten müssen ihren geplanten Erziehungsurlaub sogar verlängern, weil die Betreuungsmöglichkeiten fehlen.

Wie schwer sich Job und Familie vereinbaren lassen, zeigt auch, dass nur 15% der Befragten nach der Geburt ihres Kindes flexiblere Arbeitszeiten von ihrem Arbeitgeber zugestanden bekommen; nur verschwindende 4% der Arbeitnehmer mit Nachwuchs können vom Home-Office aus arbeiten – und das, obwohl die Vorteile moderner Technologien wie Internet oder Webkonferenzen Arbeitgebern hinlänglich bekannt sind. So ist die überwältigende Mehrheit der Befragten der Ansicht, dass ihnen diese Technologien helfen würden, Arbeit und Familie besser zu vereinbaren. Frauen beweisen sogar mehr Technik-Affinität als Männer: 78% der Frauen sind von Internet & Co. überzeugt, bei Männern sind es nur 72%.

„Erwerbstätige Bundesbürger fühlen sich von Politik und Wirtschaft im Stich gelassen“ kommentiert Peer Stemmler, Country Manager Deutschland bei WebEx in Düsseldorf. „Das hat für Deutschland verheerende Folgen: Einerseits gibt es nur wenige Anreize für Nachwuchs, andererseits gehen Unternehmen qualifizierte Arbeitnehmer verloren. Das muss sich dringend ändern, beispielsweise durch eine sinnvolle Kinderbetreuung, die sowohl von der Politik als auch der Wirtschaft gefördert wird. Ohne deren aktive Unterstützung ist keine sinnvolle Familienplanung möglich, und Deutschlands Geburtenrate wird weiterhin auf einem Allzeit-Tief bleiben.“

* Die repräsentative Umfrage zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie in Deutschland wurde von TNS Infratest im August 2006 durchgeführt. Dabei wurden 1.600 erwerbstätige Bundesbürger telefonisch befragt.

Diese Presseinformation sowie Grafiken können auch unter » www.pr-com.de abgerufen werden.

WebEx ist der weltweit führende Anbieter von On-Demand-Collaboration-Anwendungen. WebEx-Lösungen decken spezifische Unternehmensanforderungen in den Bereichen Vertrieb, Support, Training, Marketing und Entwicklung ab. Seine Services stellt WebEx über das MediaTone-Netzwerk zur Verfügung, eine Kommunikationsinfrastruktur, die speziell zur Bereitstellung von On-Demand-Anwendungen entwickelt wurde. Das Unternehmen wurde 1996 gegründet und hat seinen Hauptsitz in Santa Clara,
Kalifornien; in Deutschland ist WebEx in Düsseldorf vertreten. Nähere Informationen gibt es unter » www.webex.de oder 0800 101 2071.

Weitere Informationen:

WebEx Communications
Deutschland GmbH
Peer Stemmler
Country Manager Deutschland
Prinzenallee 7
D-40549 Düsseldorf
Tel. 0211-523-91-523
Fax 0211-523-91-200
» peer.stemmler@webex.com
» www.webex.de

PR-COM GmbH
Manuela Schwaiger
PR-Beraterin
Nußbaumstr. 12
80336 München
Tel. 089-59997-801
Fax 089-59997-999
» Manuela.Schwaiger@pr-com.de
» www.pr-com.de

(Aussender: PR-com.de – Erstveröffentlichung: 15.11.2006)

Deutsche betrachten Job und Familie als nicht vereinbar

Diese weitverbreitete Auffassung beruht nicht nur auf persönlichen Meinungen, sondern auch auf systemischen und kulturellen Faktoren. Warum sehen so viele Deutsche einen Widerspruch zwischen beruflicher Karriere und familiären Verpflichtungen? Und was bedeutet das für die Zukunft der Arbeit und der Familienpolitik in Deutschland?

Historische Perspektive

Die deutsche Gesellschaft hat eine lange Geschichte der Trennung von Arbeits- und Privatleben. Schon in der industriellen Revolution wurden Arbeit und Familie klar voneinander getrennt. Männer arbeiteten in Fabriken, während Frauen sich um Haushalt und Kinder kümmerten. Diese Rollenzuweisung prägt bis heute das Denken vieler Menschen. Auch wenn Frauen inzwischen vermehrt berufstätig sind, wird die Hauptverantwortung für Kinderbetreuung und Haushaltsführung oft noch ihnen zugeschrieben.

Job und Familie als nicht vereinbar

Aktuelle Studien zeigen, dass eine große Anzahl der Deutschen Job und Familie als nicht vereinbar betrachten. Laut einer Umfrage des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung aus dem Jahr 2023 sehen über 60 % der Befragten Schwierigkeiten, Beruf und Familie miteinander zu vereinbaren. Warum ist das so? Ein Blick auf die Arbeitskultur und die strukturellen Rahmenbedingungen in Deutschland liefert Antworten.

Arbeitskultur und Strukturen

Die deutsche Arbeitskultur ist stark durch lange Arbeitszeiten und hohe Anforderungen geprägt. Vollzeitstellen mit 40 Stunden pro Woche sind die Norm, Überstunden sind keine Seltenheit. Flexible Arbeitsmodelle wie Teilzeit oder Home-Office sind zwar auf dem Vormarsch, aber noch nicht überall etabliert. Besonders in Führungspositionen wird eine ständige Verfügbarkeit erwartet, die mit familiären Verpflichtungen schwer zu vereinbaren ist.

Unser Tipp: Nutzen Sie die Möglichkeiten flexibler Arbeitszeitmodelle, wenn Ihr Arbeitgeber diese anbietet. Setzen Sie sich aktiv dafür ein, um Beruf und Familie besser zu balancieren.

Deutsche betrachten Job und Familie als nicht vereinbar
Deutsche betrachten Job und Familie als nicht vereinbar

Ein Problem nur für Deutsche?

Doch nicht nur die Arbeitskultur spielt eine Rolle. Auch die Betreuungsinfrastruktur lässt oft zu wünschen übrig. Obwohl es Fortschritte gibt, wie den Ausbau der Kitas und Ganztagsschulen, sind die Angebote vielerorts noch unzureichend. Besonders in ländlichen Regionen fehlen oft ausreichend Betreuungsplätze. Dies führt dazu, dass viele Eltern ihre Arbeitszeit reduzieren oder ganz auf eine berufliche Karriere verzichten müssen.

Finanzielle Aspekte

Auch finanzielle Überlegungen tragen zur Schwierigkeit bei, Job und Familie zu vereinbaren. In vielen Familien reicht ein Einkommen nicht aus, um den Lebensstandard zu halten. Gleichzeitig sind die Kosten für Kinderbetreuung hoch. Diese finanzielle Doppelbelastung zwingt viele Eltern, besonders Mütter, entweder in schlecht bezahlten Teilzeitjobs zu arbeiten oder auf berufliche Ambitionen zu verzichten.

Unser Tipp: Informieren Sie sich über staatliche Unterstützungsangebote und Steuervergünstigungen, die Familien entlasten. Nutzen Sie diese Möglichkeiten, um finanziellen Druck zu mindern.

Unternehmen sind jetzt am Zug

Es gibt jedoch auch positive Entwicklungen. Einige Unternehmen haben erkannt, dass zufriedene und ausgeglichene Mitarbeiter produktiver sind. Sie bieten daher familienfreundliche Maßnahmen an, wie flexible Arbeitszeiten, Home-Office-Optionen oder Betriebskindergärten. Auch das Bewusstsein für die Notwendigkeit einer besseren Work-Life-Balance wächst.

Gesellschaftlicher Wandel

Der gesellschaftliche Wandel hin zu einer gleichberechtigten Aufteilung von Berufs- und Familienaufgaben ist im Gange. Immer mehr Väter nehmen Elternzeit in Anspruch und beteiligen sich aktiv an der Kinderbetreuung. Dies führt zu einer allmählichen Veränderung der traditionellen Rollenbilder und entlastet Mütter. Trotzdem bleibt noch viel zu tun, um eine echte Vereinbarkeit von Job und Familie zu erreichen.

Job und Familie als unvereinbar für Deutsche

Abschließend bleibt festzuhalten, dass die Herausforderung, Job und Familie zu vereinbaren, in Deutschland tief verwurzelt ist. Es bedarf sowohl struktureller Veränderungen als auch eines kulturellen Wandels, um diese Herausforderung zu meistern. Unternehmen, Politik und Gesellschaft müssen gemeinsam daran arbeiten, Lösungen zu finden, die es ermöglichen, berufliche und familiäre Verpflichtungen miteinander in Einklang zu bringen.

Unser Tipp: Treten Sie in den Dialog mit Ihrem Arbeitgeber und anderen Eltern. Nutzen Sie Netzwerke und Selbsthilfegruppen, um gemeinsam Lösungen für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu finden.

Die Diskussion über die Vereinbarkeit von Job und Familie wird in Deutschland auch in Zukunft eine wichtige Rolle spielen. Die zunehmende Sensibilisierung für dieses Thema und erste positive Entwicklungen geben Anlass zur Hoffnung, dass es gelingen kann, die Balance zwischen beruflichen und familiären Verpflichtungen besser zu gestalten. (Aktualisierung: 09.06.2024 – Foto: AI Generated)

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