Klebstoffe sind aus der modernen Fertigung nicht mehr wegzudenken. Sie sorgen für stabile, belastbare Verbindungen zwischen unterschiedlichsten Materialien – sei es im Automobilbau, in der Luft- und Raumfahrt, in der Elektronik oder in der Konsumgüterindustrie. Mit ihrer Hilfe lassen sich Prozesse effizienter gestalten, Gewicht einsparen und innovative Designs realisieren. Doch so vielseitig Klebstoffe sind, so unterschiedlich sind auch die Herausforderungen in der Praxis. Kommt es zu Problemen, drohen Produktionsstopps, Qualitätsverluste oder sogar Sicherheitsrisiken. Wer die häufigsten Fehlerquellen kennt und weiß, wie man sie gezielt beseitigt, verbessert die Produktqualität und sorgt für einen reibungslosen Fertigungsablauf.
1. Mangelnde Haftung
Eines der häufigsten Probleme beim Kleben: Die Verbindung hält nicht, weil der Klebstoff an einem oder beiden Bauteilen nicht richtig haftet. Die Ursachen sind vielfältig:
- Verschmutzte Oberflächen: Staub, Öl oder Feuchtigkeit verhindern, dass der Klebstoff optimal am Material anliegt.
- Niedrige Oberflächenenergie: Werkstoffe wie Polyethylen oder PTFE sind von Natur aus schwer zu verkleben.
- Unzureichende Vorbehandlung: Wird nicht gründlich gereinigt, angeschliffen oder grundiert, leidet die Haftfestigkeit.
Lösung: Die Oberflächen müssen sauber, trocken und optimal vorbereitet sein. Bei schwer verklebbaren Werkstoffen helfen spezielle Primer oder Plasmabehandlungen. Wichtig ist außerdem, einen Klebstoff zu wählen, der exakt auf das jeweilige Material abgestimmt ist.
2. Unregelmäßige Aushärtung
Die Aushärtung ist ein entscheidender Schritt im Klebeprozess. Kommt es hier zu Schwankungen, entstehen schwache Verbindungen oder der Klebstoff härtet nicht vollständig aus – ein Problem, das besonders bei UV-härtenden oder 2-Komponenten-Systemen häufig auftritt.
- Zu wenig UV-Licht: Teile des Klebstoffs bleiben ungehärtet.
- Falsches Mischungsverhältnis: Bei 2-Komponenten-Klebstoffen führt ungenaues Mischen zu Unter- oder Überhärtung.
- Temperatur und Luftfeuchtigkeit: Das Raumklima hat erheblichen Einfluss auf die Aushärtung und die Verbindungsqualität.
Lösung: Überwachen und steuern Sie die Umgebungsbedingungen. Bei UV-Systemen ist eine gleichmäßige und ausreichend starke Bestrahlung unerlässlich. Für 2-Komponenten-Klebstoffe empfiehlt sich der Einsatz automatischer Misch- und Dosiersysteme, um das exakte Mischungsverhältnis zu gewährleisten.
3. Klebstoffaustritt und Überquellen
Wird zu viel Klebstoff verwendet oder ist die Fuge ungünstig gestaltet, kann beim Fügen Klebstoff austreten. Das beeinträchtigt nicht nur die Optik, sondern kann auch benachbarte Bauteile stören.
- Überdosierung: Eine zu große Klebstoffmenge erhöht das Risiko des Überquellens.
- Ungünstiges Fugendesign: Zu enge Fugen verhindern eine optimale Verteilung und das Ausfüllen von Lücken.
Lösung: Stimmen Sie die Dosiertechnik exakt ab, um die Klebstoffmenge präzise zu steuern. Prüfen Sie das Fugen- und Bauteildesign auf ausreichend Platz und Entlüftungsmöglichkeiten, um übermäßigen Klebstoffaustritt zu vermeiden.

4. Schrumpfung oder Rissbildung im Klebstoff
Vor allem lösemittel- oder UV-basierte Klebstoffe schrumpfen beim Aushärten. Dadurch entstehen Spannungen in der Klebefuge, die zu Rissen oder Verformungen führen können.
Lösung: Setzen Sie möglichst schrumpfungsarme Klebstoffe ein, insbesondere bei Anwendungen mit hohen Anforderungen an die Maßhaltigkeit. Für Verbindungen, die mechanischen oder thermischen Belastungen ausgesetzt sind, bieten sich flexible Klebstoffe an.
5. Umwelteinflüsse und Schädigung
Klebstoffe müssen oft extremen Bedingungen standhalten: Temperaturschwankungen, UV-Strahlung, Feuchtigkeit oder Chemikalien können die Verbindung im Laufe der Zeit schwächen oder sogar zerstören.
Lösung: Wählen Sie Klebstoffe, die gezielt für die jeweiligen Umgebungsbedingungen entwickelt wurden. Silikonklebstoffe sind zum Beispiel besonders hitzebeständig, während Epoxidharze durch ihre hervorragende Chemikalienbeständigkeit überzeugen.
6. Fehler bei Dosierung und Auftrag
Selbst der beste Klebstoff kann seine volle Leistung nur entfalten, wenn er korrekt verarbeitet wird. Verstopfte Düsen, ungleichmäßiger Auftrag oder falsches Mischen beeinträchtigen die Klebeverbindung.
Lösung: Warten und kalibrieren Sie Dosier- und Auftragstechnik regelmäßig. Schulen Sie Ihre Mitarbeitenden, um Bedienfehler zu vermeiden. Durch Automatisierung lassen sich menschliche Fehlerquellen zusätzlich minimieren.
Mit dem richtigen Partner zum Erfolg
Viele Klebstoffprobleme lassen sich vermeiden, wenn Sie auf einen erfahrenen und zuverlässigen Partner setzen. Ein Beispiel dafür ist Permabond: Das Unternehmen bietet ein breites Portfolio an Industrieklebstoffen und unterstützt mit umfassender Beratung zu Auswahl, Anwendung und Fehlerbehebung. Ob Kunststoff, Metall oder Verbundwerkstoff – maßgeschneiderte Klebstofflösungen und technischer Support machen oft den entscheidenden Unterschied in Ihrer Produktion.
Fazit
Klebstoffe sind unverzichtbar für die moderne Fertigung, doch ihr Erfolg hängt von weit mehr ab als nur vom Produkt selbst. Entscheidend sind die richtige Vorbereitung der Oberflächen, ein fachgerechter Auftrag, die Kontrolle der Umgebungsbedingungen und die Wahl des passenden Klebstoffs. Wer typische Fehlerquellen frühzeitig erkennt und gezielt behebt, kann Ausfälle vermeiden, die Effizienz steigern und die Produktqualität sichern. Im Zweifel lohnt sich der Austausch mit einem erfahrenen Klebstoffexperten – so lassen sich auch hartnäckige Klebeprobleme nachhaltig lösen.