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Wo der Bärwurzschnaps herkommt

Die alte Hausbrennerei Penninger und ihre Museen

Die niederbayerische Antwort auf den italienischen Grappa ist der Bärwurz. Dieser Klare aus der Bärwurzpflanze wird im Bayerischen Wald gerne nach einer kräftigen Mahlzeit genossen und ist ein altes Kulturgut der Region. Entdeckt wurde die Pflanze von Kühen, die auf den hochgelegenen Weiden des Bayerischen Walds immer wieder in der Erde scharrten, um eine spezielle Wurzel zu fressen, die ihre Blähungen linderte. Die Bergbauern wurden aufmerksam und so nahm sich auch der Mensch jener Pflanze an, die nur oberhalb 1000 Meter

wächst und sehr geschmacksintensiv ist. Der Geruch erinnert an Sellerie oder Liebstöckl, im Geschmack erinnert die Bärwurzpflanze an das zarte Aroma von Walnüssen.

Heute findet sich der Bärwurzschnaps auf jeder guten Getränkekarte im Bayerischen Wald. Und so mancher echte Bayerwald-Bärwurz stammt von der Alten Hausbrennerei Penninger, einem Familien-Unternehmen mit einer Tradition von über 100 Jahren. Der Penninger-Stammsitz befindet sich in Hauzenberg-Jahrdorf im südlichen Bayerischen Wald, 20 Kilometer von Passau entfernt. Das Sortiment umfasst 33 Likör-, Kräuter- und Obstbrandspezialitäten. Das Haus Penninger fühlt sich dem Bayerischen Wald verpflichtet und verarbeitet vorrangig Rohstoffe der heimischen Region. Es geht um Werte wie Bodenständigkeit, Echtheit und Tradition.

Hautnah erleben kann man das in einem der „Schnaps-Museen“, von denen Penninger allein in Ostbayern fünf verschiedene errichtet hat. Es sind das Schnaps-Museum Hauzenberg- Jahrdorf, die „Gläserne Destille“ in Böbrach bei Bodenmais, die „Hofgarten-Destille“ in Kirchham bei Bad Füssing, das Schnaps-Museum im Griesbacher Brauhaus und das Schnaps-Museum Spiegelau.

Das erste Museum wurde in Hauzenberg 1991 eröffnet. Auf zwei Etagen kann hier der Besucher studieren, wie früher Schnaps gebrannt wurde, kann wertvolle Exponate aus der Gründerzeit der Alten Hausbrennerei besichtigen und sehen, wie alte Destillen und eine Likörmanufaktur funktionierten. Ein Film informiert über den Bärwurz, im Museumsladen lockt eine Gratisverkostung, während das Café-Stüberl mit hausgemachtem Kuchen aufwartet. Im Essighaus sieht der Gast, wie biologischer Essig hergestellt wird und zum Abschluss lädt ein liebevoll gestalteter Kräutergarten ein. 22.06.2009