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Das Doppelkupplungsgetriebe (DSG): Die Zukunft des Schaltens im Auto

Doppelkupplungsgetriebe, oft als DSG abgekürzt, haben die Automobilwelt revolutioniert. Diese fortschrittlichen Getriebe bieten eine nahtlose Verbindung zwischen Leistung und Effizienz. In diesem Artikel werden wir uns eingehend mit Doppelkupplungsgetrieben befassen, wie sie funktionieren und welche Vorteile sie bieten.

Rechtsstreit um das DSG von VW

Der Anlagenhersteller GROB Mindelheim hat Volkswagen wegen eines Patents für die Herstellung von Doppelkupplungsgetrieben (DSG) verklagt, die von Volkswagen und Audi verwendet werden. Obwohl VW klare Vertragsbedingungen hat, die Lieferanten daran hindern, gegen von VW angemeldete Schutzrechte vorzugehen, hat GROB eine Klage eingereicht. Es gab Spekulationen darüber, ob dieser Streit eine Verbindung zu Porsche und deren Bemühungen um eigene Doppelkupplungsgetriebe hat. Das Streitpatent wurde von einem ehemaligen VW-Manager entwickelt und hätte Teil einer größeren Auseinandersetzung zwischen VW und Porsche sein können. Dieser ungewöhnliche Patentstreit warf Fragen darüber auf, wie andere große Automobilhersteller, die GROB als Lieferanten nutzen, in Zukunft mit ähnlichen Patentstreitigkeiten umgehen werden. Das Ganze scheiterte schließlich aber vor Gericht, die Firma GROB scheiterte mit dem Ansinnen.

Was ist ein Doppelkupplungsgetriebe (DSG)?

Ein Doppelkupplungsgetriebe ist eine Art von Automatikgetriebe, das die Vorteile sowohl eines Schaltgetriebes als auch eines herkömmlichen Automatikgetriebes vereint. Es wurde erstmals in den 1930er Jahren von Porsche entwickelt, fand jedoch erst in den letzten Jahrzehnten breite Anwendung in Serienfahrzeugen.

Wie funktioniert ein Doppelkupplungsgetriebe?

Die Grundidee hinter einem Doppelkupplungsgetriebe ist, dass es zwei separate Kupplungen und Getriebe in einem Gehäuse vereint. Hier ist, wie es funktioniert:

  1. Die beiden Kupplungen: Ein DSG-Getriebe hat zwei Kupplungen, oft als „Trockenkupplungen“ bezeichnet. Eine ist für die geraden Gänge (1, 3, 5 usw.) verantwortlich, während die andere für die ungeraden Gänge (2, 4, 6 usw.) zuständig ist.
  2. Das Schalten: Wenn ein Gangwechsel erforderlich ist, wird der nächste Gang bereits vorgewählt. Während das Fahrzeug immer noch in einem Gang ist, ist die Kupplung des nächsten Gangs bereits vorgespannt.
  3. Nahtloser Übergang: Wenn der Zeitpunkt für den Gangwechsel gekommen ist, wird die eine Kupplung geöffnet, während die andere geschlossen wird. Dies ermöglicht einen nahtlosen Übergang zwischen den Gängen, ohne den Antrieb zu unterbrechen.
  4. Blitzschnelle Schaltungen: Der gesamte Prozess geschieht in Millisekunden, was zu äußerst schnellen und geschmeidigen Schaltungen führt.
Moderne Verbrenner setzen häufig auf Doppelkupplungsgetriebe
Moderne Verbrenner setzen häufig auf Doppelkupplungsgetriebe

Vorteile von Doppelkupplungsgetrieben

  1. Schnelle Schaltungen: DSG-Getriebe ermöglichen blitzschnelle Gangwechsel, was eine bessere Beschleunigung und ein sportlicheres Fahrgefühl bietet.
  2. Höhere Effizienz: Durch die präzise Steuerung der Schaltungen können DSG-Getriebe oft den Kraftstoffverbrauch im Vergleich zu herkömmlichen Automatikgetrieben reduzieren.
  3. Vielseitigkeit: DSG-Getriebe können sowohl im Automatik- als auch im manuellen Modus betrieben werden, wodurch Fahrer die Kontrolle über das Schalten behalten können.
  4. Beliebt im Motorsport: DSG-Getriebe sind in vielen Motorsportarten beliebt, da sie schnelle Schaltungen ohne Leistungsverlust ermöglichen.

Unser Fazit

Doppelkupplungsgetriebe haben die Art und Weise, wie wir Autos schalten, grundlegend verändert. Ihre Kombination aus Geschwindigkeit, Effizienz und Vielseitigkeit hat sie zu einer beliebten Wahl in der Automobilindustrie gemacht. Während sie in der Vergangenheit eher in sportlichen Fahrzeugen zu finden waren, werden sie heute in einer breiteren Palette von Autos eingesetzt, was zeigt, dass DSG-Getriebe eine vielversprechende Zukunft in der Welt des Automobils haben.

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Brauchen aber Elektroautos noch Getriebe?

Die Automobilindustrie erlebt einen dramatischen Wandel, da immer mehr Hersteller auf Elektrofahrzeuge umsteigen, um die Umweltauswirkungen des Verkehrs zu reduzieren. Mit dieser Transformation stellt sich die Frage: Brauchen Elektroautos noch Doppelkupplungsgetriebe, oder sind sie in einer elektrifizierten Welt obsolet geworden? In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die Fakten, um diese Frage zu beantworten.

1. Elektromotoren: Das Drehmomentwunder

Der Schlüssel zur Effizienz von Elektroautos liegt in ihren leistungsstarken Elektromotoren. Im Gegensatz zu Verbrennungsmotoren bieten Elektromotoren von null Umdrehungen pro Minute (RPM) an ein maximales Drehmoment. Dies bedeutet, dass sie ohne ein kompliziertes Getriebe eine beeindruckende Beschleunigung und Leistung bieten können.

2. Ein-Gang-Getriebe: Die Einfachheit der Elektromobilität

Die meisten Elektroautos verwenden Ein-Gang-Getriebe oder haben überhaupt keine Getriebe. Dies liegt daran, dass der Drehzahlbereich eines Elektromotors so breit ist, dass ein Getriebe mit mehreren Gängen nicht erforderlich ist. Die meisten Elektroautos sind daher mit einer einfachen Übersetzung ausgestattet, die den Fahrern ein nahtloses Beschleunigungserlebnis bietet.

3. Effizienz und Reichweite

Ein weiterer entscheidender Faktor ist die Effizienz von Elektroautos. Jedes zusätzliche Getriebe erhöht den Energieverlust durch Reibung und trägt zur Komplexität des Fahrzeugs bei. Durch die Verwendung eines Ein-Gang-Getriebes können Elektroautos ihre Energieeffizienz maximieren, was zu einer längeren Reichweite pro Ladung führt.

4. Regeneration und Fahrmodi

Moderne Elektroautos verfügen über Regenerationsfunktionen, bei denen der Elektromotor Energie zurückgewinnt, wenn das Auto bremst oder ausrollt. Diese Funktionen können in verschiedenen Fahrmodi eingestellt werden, um das Fahrerlebnis anzupassen. Ein zusätzliches Getriebe würde die Komplexität dieser Systeme erhöhen und könnte die Effizienz mindern.

5. Ausnahmen und Hochleistungsanwendungen

Es ist wichtig anzumerken, dass es Ausnahmen gibt. In einigen Hochleistungs-Elektrofahrzeugen, wie dem Porsche Taycan, wird immer noch ein Doppelkupplungsgetriebe verwendet. Dies dient dazu, die Leistung zu optimieren und ein sportlicheres Fahrerlebnis zu bieten. Für den durchschnittlichen Elektroautofahrer ist dies jedoch nicht erforderlich.

Die Zukunft des Getriebes in der Elektromobilität

In der Ära der Elektromobilität sind Doppelkupplungsgetriebe und mehrstufige Getriebe für die meisten Elektroautos nicht mehr notwendig. Die einzigartigen Eigenschaften von Elektromotoren, die Einfachheit eines Ein-Gang-Getriebes und die Betonung von Effizienz und Reichweite machen sie überflüssig. Während es Ausnahmen für bestimmte Hochleistungsfahrzeuge geben mag, deuten die Fakten darauf hin, dass die Zukunft des Getriebes in der Elektromobilität eher minimalistisch und effizienzorientiert sein wird. (Foto: João Paulo von Pixabay)

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